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Irland MKS-positiv

Jetzt hat die Seuche die Republik erwischt: Exportvon Tieren und Tierprodukten seit gestern verboten

DUBLIN taz ■ Seit gestern hat auch die Republik Irland ihren ersten Fall von Maul- und Klauenseuche. Am Morgen gab ein Labor in London bekannt, dass zwei Tests bei Schafen auf einer Farm in der Grafschaft Louth MKS-positiv ausfielen. Die 200 Schafe der Farm waren bereits vorgestern getötet worden, als der Verdacht aufkam. Der betroffene Hof liegt in Jenkinstown, nur fünf Kilometer vom nordirischen Meigh entfernt, wo Anfang des Monats der bisher einzige MKS-Fall auf der Grünen Insel festgestellt wurde.

Der irische Landwirtschaftsminister Joe Walsh hofft, dass die Seuche auf die Region begrenzt bleibt. Der Export von lebenden Tieren und von Tierprodukten aus Irland wurde gestern verboten. Tom Parlon, Präsident des irischen Bauernverbands, sagte: „Das ist die schlimmste Nachricht, es ist ein schwerer Schlag für das ganze Land.“ Er glaubt, dass sich die Seuche aufgrund illegaler Tierimporte aus Nordirland in die Republik ausgebreitet habe. Der nordirische Viehhändler-Verband hat eine Belohnung von 4.000 Pfund für Hinweise über den Verbleib von 60 verschwundenen Schafen ausgesetzt, die im Februar aus der englischen Grafschaft Cumbria nach Nordirland importiert wurden.

Für Irlands Premier Bertie Ahern ist das „eine große Enttäuschung, wenn man die riesigen Anstrengungen bedenkt, die alle Teile der Gesellschaft unternommen haben, um die Seuche aus Irland fernzuhalten“. Bisher sind mehr als 3.000 Veranstaltungen ausgefallen, darunter Sportereignisse, Parteitage, aber auch Hochzeiten und Tanzabende.

Auch deutsche Sportfans müssen darben: Das Springreit-Championat der Berufsreiter bei Osnabrück wurde abgesagt. Der Kölner Zoo ist seit gestern für 14 Tage dicht, eine vorbeugende Maßnahme nach Bekanntwerden der MKS-Fälle in den Niederlanden. RALF SOTSCHECK

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