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Ärzte schließen Praxen

Mit einer Aktionswoche protestieren die ostdeutschen Ärzte gegen die Gesundheitspolitik der Regierung

LEIPZIG dpa ■ Ostdeutschland steht vor dem größten Ärztestreik seiner Geschichte. Von heute an wollen niedergelassene Ärzte zeitweise ihre Praxen schließen, um gegen niedrige Honorare und Geldstrafen wegen Überziehens der Arzneimittelbudgets zu protestieren.

Die Ärzte fordern die Abschaffung aller Budgets und eine leistungsgerechte Bezahlung in Ostdeutschland, sagte der Sprecher des brandenburgischen Aktionsrates der Ärzte, Bernhard Hausen. Die Mediziner setzen sich dafür ein, die Länder-Arzneimittelbudgets durch Arzneimittel-Richtgrößen pro Praxis zu ersetzen. Ferner sollen die Honorare pro Fall und auf DM-Basis bezahlt werden und nicht mehr nach schwankenden Punktwerten.

Aus Sicht der Kassenärzte ist außerdem eine stärkere Umverteilung finanzieller Mittel für die Gesundheitsversorgung von West- nach Ostdeutschland erforderlich. Die West-Ost-Schere wird auf Grund der geringeren Ost-Einkommen und der daraus resultierenden geringeren Krankenkasseneinnahmen immer größer. „Pro Patient stehen nur 77 Prozent der Mittel zur Verfügung, die ein westdeutscher Kollege einsetzen kann“, sagte der Sprecher der Gemeinschaft Fachärztlicher Berufsverbände in Sachsen, Martin Link. Das hat Auswirkungen auf die Qualität der ambulanten Betreuung. Ärzte bauen Personal ab und bilden kaum noch Arzthelferinnen aus.

Bis Mittwoch sollen viele Praxen geschlossen bleiben. Zudem soll es am Mittwoch Demonstrationen in Berlin, Dresden, Magdeburg und Erfurt geben. In Sachsen und Mecklenburg- Vorpommern wollen Ärzte und Praxispersonal als Zeichen der Solidarität mit ihren Patienten Blut spenden. Nur die Ärzte in Schwerin bezweifeln, dass Streiks etwas bringen, und suchen deshalb das Gespräch mit Landespolitikern, teilte eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung mit.

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