: Menigitis: Keine Epidemie
Der jüngste Fall eines Meningitis-Toten in Berlin bestätigt Experten zufolge die saisonale Häufung der Krankheit im Winter und Frühjahr, ist aber kein Anzeichen für eine Epidemie. „30 bis 40 Prozent der Fälle treten in den ersten drei Monaten des Jahres auf“, bestätigte gestern Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert Koch Instituts auf Anfrage. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen und Todesfälle von Meningokokken-Meningitis bewege sich aber im üblichen Rahmen.
„Wir haben keine Anhaltspunkte für eine Epidemie“, betonte Susanne Glasmacher. Warum diese Form der Hirnhautentzündung zu dieser Jahreszeit häufiger auftritt, lässt sich nach Auskunft von Glasmacher nicht sagen. Gründe könnten angegriffene Schleimhäute in der Erkältungszeit sein, außerdem kämen Menschen öfter in geschlossenen Räumen zusammen. Der jüngste Meningitis-Fall ist nach Angaben des Instituts von Erregern der Serogruppe B verursacht worden. Impfungen gegen diese Gruppe seien nicht möglich. Nach Auskunft der Sprecherin lassen sich bei fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung Meningokokken nachweisen, nur bei wenigen Menschen breche die Krankheit allerdings aus. DDP
Das Robert Koch Institut informiert im Internet unter www.rki.de/INFEKT/RATGEBER/RAT.HTM über Meningokokken-Erkrankungen
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