: billiges wasser?
Verfehlte Hoffnung
Die Hoffnung, dass ein stärkerer Wettbewerb zu ähnlichen Preisreduzierungen führen könnte wie auf dem Strom- und Telefonmarkt, ist auf jeden Fall verfehlt: Beim Wasser belaufen sich die Fixkosten für Leitungsrohre und Pumpen auf 75 bis 85 Prozent.
Inwieweit der Einstieg von Privaten sogar preistreibend wirken könnte, ist umstritten. In Frankreich und Großbritannien zahlen Verbraucher jedenfalls mehr, seit sie von Privaten beliefert werden.
Auch in Deutschland gibt es erste Erfahrungen: Im Sommer 2000 hat sich die Stadt Potsdam von der Firma Eurawasser getrennt, die mit 49 Prozent an den dortigen Wasserwerken beteiligt war. Bei der Teilprivatisierung vor drei Jahren war Preisstabilität vereinbart worden; plötzlich war von geplanten Abwasserpreisen in Höhe von 16,40 Mark pro Kubikmeter im Jahr 2017 die Rede – weit mehr als doppelt so viel. Der Rausschmiss des Privatunternehmens aber kommt die Potsdamer vermutlich auch nicht billig: Zur Zeit verhandeln Vertreter von Brandenburgs Hauptstadt mit den Konzernmanagern, unter welchen Bedingungen diese auf eine millionenschwere Schadensersatzklage gegen die Stadt verzichten.
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