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Archaische Technik

Napster hat 1,6 Millionen Dateinamen ausgesperrt. Aber die Fans des Peer-to-Peer-Tauschrings stört das kaum

Die US-Musikindustrie klagt schon wieder gegen Napster. Sie will die Tauschbörse für MP-3-Dateien nunmehr per Gericht zwingen, eine bessere Filtersoftware zum Blockieren von urheberrechtlich geschützten Musiktiteln einzusetzen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag. „Es ist zweifelhaft, dass Napsters technologisch archaische Filter jemals in der Lage sind, den Zugriff auf Musikstücke der Kläger zu verhindern“, sagte ein Sprecher der Vereinigung der amerikanischen Musikindustrie, RIAA. Nahezu jeder Song, dessen Verbreitung der Verband beanstandet habe, sei nach wie vor über Napster zugänglich.

Nach der einstweiligen Verfügung eines Berufungsgerichts in Kalifornien vom 6. März müsste Napster längst alle geschützten Titel herausgefiltert haben. Napster hatte das Urteil akzeptiert und angekündigt, alle Titel, die von der Musikindustrie genannt werden, aus der Datenbank seines Netzes zu löschen. Daran habe man sich gehalten, erklärte Napster-Chef Hank Barry, und beschuldigte die Musikindustrie, bei dem Schutz der Stücke nicht zu kooperieren. Die RIAA behaupte, Informationen über viele Dateien zu haben, die über Napster noch zugänglich seien. „Warum schickt die RIAA diese Informationen an das Gericht und nicht an uns?“ fragte Barry in einer Erklärung. Seit drei Wochen sei nahezu jeder Napster-Mitarbeiter damit beschäftigt, die Auflagen des Gerichts zu erfüllen. Bislang sei es gelungen, über 275.000 Stücke und über 1,6 Millionen Dateinamen zu sperren. Eine effektive Blockierung sei ein permanenter und sich wiederholender Prozess. Immerhin habe Napster die Verfügbarkeit der Dateien um 57 Prozent von 370 Millionen auf 160 Millionen reduziert. DPA

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