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Atomendlager im Süden angedroht

BERLIN/HANNOVER afp ■ Nach der Ankunft des Castor-Transports im niedersächsischen Gorleben ist die Diskussion über einen geeigneten Standort für ein Atommüllendlager neu entbrannt. Der niedersächsische Umweltminister Heiner Bartling (SPD) forderte die Bundesregierung gestern auf, mit einer „ergebnisoffenen“ Suche nach einem Endlager für den Atommüll zu beginnen. Grünen-Fraktionschef Rezzo Schlauch bekräftigte, dass nach Ansicht der rot-grünen Koalition ein neues Endlager nötig sei. „Wir sind uns politisch einig, dass wir Gorleben nicht wollen.“ Im Auftrag der Bundesregierung entwickelt ein „Arbeitskreis Endlager“ Kriterien für eine Standortwahl.

SPD-Fraktionschef Peter Struck hatte ein Atommülllager „in Granit-Vorkommen in Bayern und Baden-Württemberg“ ins Gespräch gebracht. Dazu sagte Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU), bisher seien in die Erkundung für ein Endlager in Gorleben zwei Milliarden Mark investiert worden. Es sei „absolut kontraproduktiv, das Rad zurückdrehen zu wollen“. Schnappauf warf Rot-Grün vor, aus ideologischen Gründen ein Endlager in Süddeutschland anzustreben. Nach Ansicht Schlauchs ist dagegen ein völlig neues Endlagerkonzept nötig, da im Salzstock von Gorleben ein Wassereinbruch nicht gänzlich auszuschließen sei. Zu einem möglichen Alternativstandort gebe es aber keine Vorfestlegung. Die Bundesregierung werde bundesweit nach dem sichersten Standort suchen, sagte der grüne Fraktionschef.

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