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Computer mit Ohren

■ „Sachen machen“ ist ein Design-Projekt, bei dem Kinder ihrer Phantasie Form verleihen können

Ein Stuhl: Zwei leicht gerundete Hölzer und vier Eisenstangen. Schlicht. Billig. Funktional. Doch so muss es nicht sein: Die hässlichen Vierbeiner, in der Regel in Schulen und Kindergärten anzutreffen, können auch der Projektion von blühenden Kinderphantasien dienen, zumindest wenn es nach Elke Prieß geht. Sie organisiert schon seit Jahren das „Kinderkulturprojekt“ für Quartier e.V.. In diesem Jahr lautet das Motto „Sachen machen – Kinder als Designer“.

Rund 20 Schulklassen, Kindergarten- und Hortgruppen sowie ein Jugendfreizeitheim nehmen an dem Projekt teil. Sie entwerfen demnächst Zahnbürsten mit Flügeln, Computer mit Ohren oder an Außerirdische erinnernde Lampen. Der Phantasie sollen dabei keine Grenzen gesetzt sein.

Die Nachwuchsdesigner werden dabei möglicherweise auch Grundsätzliches in Frage stellen. Muss ein Stuhl niedriger sein als ein Tisch? Warum soll ein Bett immer waagerecht sein? Betreut werden sie nicht wie üblich von ihren Eltern, LehrerInnen, ErzieherInnen, sondern von echten Profis: Jede Gruppe arbeitet mit einem „echten“, über Spenden finanzierten Designer zusammen.

„Die Kombination von kindlicher Phantasie mit Professionalität“ habe schon in den letzten Jahren zu erstaunlichen Ergebnissen geführt, meint Elke Prieß und erinnert sich an ihr Lieblingsobjekt, die Wohnung von „Frau Fröhlich“, die vor zwei Jahren bei dem Projekt „Wir gestalten eine Wohnung“ in Osterholz-Tenever entstanden ist. Die leerstehende Wohnung wurde von der Gewoba zur Verfügung gestellt und danach von den Kindern bis ins kleinste Detail eingerichtet.

Dass bei dem diesjährigen Projekt etwas ähnlich Interessantes entsteht wird, ist mehr als wahrscheinlich – schließlich lassen schon die Namen der eingereichten Projekte auf viel Phantasie schließen. Denn wer kann sich schon etwas unter einer Traumnackenkopfstütze vorstellen? PS

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