: der autonome 1. mai
Wechselvolle Geschichte
1987: Die ersten großen Ausschreitungen: In Kreuzberg liefern sich Autonome und die Polizei stundenlange Straßenschlachten. 1989: Berlin erlebt die schwersten Ausschreitungen. Vermummte werfen Fensterscheiben von Geschäften ein, plündern einen Getränkemarkt. Das Deeskalationskonzept des rot-grünen Senats scheitert. 1995: Rund um den Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg finden schwere Krawalle statt. 1996: Erstmals spaltet sich die „revolutionäre Demo“. Während Traditionskommunisten und Stalinisten am Kreuzberger Oranienplatz losmarschieren, versammeln sich die Autonomen am Rosa-Luxemburg-Platz in Mitte. Im Jahr zuvor war es zu Schlägereien zwischen den verfeindeten Gruppen gekommen. Am Abend ist der Bezirk Prenzlauer Berg Schauplatz von Ausschreitungen. 1999: In Kreuzberg gibt es zwei Demonstrationen. Ab 13 Uhr die der Traditionskommunisten, ab 18 Uhr die der Autonomen. Das hat drei Gründe: Die Autonomen gehen den Traditionalisten aus dem Weg; sie verlassen Prenzlauer Berg, wo im Vorjahr Anwohner gegen sie Front gemacht hatten; sie gewinnen Zeit, um gegen die tagsüber demonstrierenden Nazis vorzugehen. Im Anschluss an die 18-Uhr-Demo Ausschreitungen in Kreuzberg. 2000: Erneut Krawalle in Kreuzberg. Die Polizei nimmt 401 Demonstranten fest.
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