Festnahmen in Manila

Anhänger des philippinischen Expräsidenten prügeln sich mit der Polizei

MANILA dpa ■ Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo hat die Festnahme angeblicher Anstifter zu einer Rebellion befohlen, darunter auch Oppositionspolitiker. Nachdem bei schweren Zusammenstößen zwischen Anhängern des gestürzten Präsidenten Joseph Estrada und Sicherheitskräften mindestens vier Menschen ums Leben gekommen waren, erklärte Arroyo am Dienstag für die Hauptstadt eine „Notlage“ wegen drohender Rebellion gegen die Regierung. Damit wurden die Vollmachten von Polizei und Armee in Manila deutlich ausgeweitet.

Nach den Worten von Präsidentensprecher Rigoberto Tiglao hatte ein „kleine Gruppe Politiker“ versucht, die Regierung mit Hilfe von Massenprotesten zu stürzen. „Alle Kräfte der Regierung sind bereit, diese Rebellion zu unterdrücken“, sagte er. Es handele sich um eine Verschwörung, an der unter anderem die oppositionellen Senatoren Juan Ponce Enrile und Gregorio Honasan sowie der frühere Polizeichef der Philippinen, Panfilo Lacson, beteiligt seien. Enrile und zwei ranghohe Polizeioffiziere wurden festgenommen.

Rund 20.000 Anhänger des wegen Korruption verhafteten ehemaligen Staatschefs waren in der Nacht zum Dienstag vor den Präsidentenpalast gezogen, um gegen die Regierung zu protestieren. Daraufhin waren Panzerfahrzeuge vor dem Regierungsgebäude aufgezogen, hunderte Beamte schirmten den Komplex ab, zwei Kampfhubschrauber kreisten über dem Gelände. Es kam zu stundenlangen Straßenschlachten.

Am Dienstagmorgen war Estrada von der Polizei aus einem Krankenhaus der Regierung abgeholt und in ein Spezialgefängnis 50 Kilometer außerhalb Manilas gebracht worden. Der 64-Jährige hatte sich zu Untersuchungen seit Samstag in der Klinik aufgehalten. Aus der Haft erklärte Estrada, „das Blut der Opfer klebt nun an den Händen der Mächtigen“. Zuvor hatte er seine Anhänger zur Zurückhaltung aufgefordert und zugleich an die Sicherheitskräfte appelliert, nicht auf die Menschen das Feuer zu eröffnen.