: Die Männlichkeit
Ein reines Männergremium konstatierte im Panel „Woher der Hass? Männliche Reaktionen auf die Zumutungen des 21. Jahrhunderts“ einen Bedeutungsverlust des Mannes. Datenmaterial zu homophober Gewalt lieferte Grünen-MdB Volker Beck. Die wachsende Zahl gemeldeter homophober Überfälle bedeute nicht zwingend einen realen Anstieg der Gewalt. „Wir Homos“, so Beck, „sind sichtbarer geworden und damit angreifbarer.“ Hinter dem hohen Anteil männlicher Heranwachsender an gerichtsrelevanten Gewalttaten vermutete Kriminologe Joachim Kersten eine Motivation, für die Gesellschaft etwas vermeintlich Positives zu leisten. Als unterstützende Faktoren machte er eine allgemeine Intoleranz und verfehlte Männlichkeitsdarstellungen in der Öffentlichkeit aus. Autor Peter Köpf widersprach: „Schuld ist nicht der Nationalismus, Schuld sind Autorinnen wie Hera Lind und Gaby Hauptmann.“ Mit seiner These, der Druck auf die Männer sei eine Folge der Anspruchshaltung der Frauen, fand er im Publikum allerdings kaum Anklang. REINHARD KRAUSE
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