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Wir Mausschubser

Andy Müller-Maguhn ist ein schlauer Kopf. Er weiß, dass die taz als relativ junge Zeitung eine unproblematische Beziehung zum Internet hat, und er teilt die mannigfaltige Kritik und Vorsicht mit den UserInnen. Darum kann er anderthalb Stunden referieren, ohne dass es unverständlich oder banal wird. Beim Vortrag des CCC-Gründers und Icann-Mitglieds – „Erschließung elektronischer Netze als Freiräume. Entwicklung, Spannungsfelder, Lösungsansätze“ – stauten sich zwar fast ausschließlich Männer, viele auch noch bebrillt, und erfüllten damit das Nerd-Klischee. Aber dafür ging’s zur Sache: rechtliche Probleme, Unterschied zwischen KonsumentInnen und Kommunizierenden, Nischen im WWW wie das Projekt „Seaworld“, bei dem ein paar Server auf einer ehemaligen Bohrinsel im staatenlosen Raum stehen. Der Schlüsselbegriff heißt free flow of information – wenn Informationen jedem zugänglich sind, kann auch kein info war um sie vom Zaun gebrochen werden, die Kontrolle nach selbst auferlegten moralischen Grundsätzen funktioniert von innen. Dass Müller-Maguhn sich auch zur undemokratisch (weil natürlich nur von UserInnen und fast nur in Industrieländern) gewählten Internetregierung Icann kritisch äußerte, reichte manchen ZuhörerInnen jedoch nicht. Die Diskussion um Kontrollmöglichkeiten im Netz, um Überwachung und was passiert, wenn jeder Mensch „Mausschubser“ werden kann, geht weiter. JENNI ZYLKA

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