: Unser Haus braucht Kies
■ Letztes selbstverwaltetes Jugendzentrum im Norden muss saniert werden
Das Jugendzentrum „Unser Haus“ in Bergedorf muss grundlegend instand gesetzt werden. Nachdem eine baupolizeiliche Schließung abgewendet werden konnte, sind nach Angaben des Trägervereins weitere Arbeiten in einem Kostenumfang von rund 150.000 Mark notwendig. Wer wieviel davon bezahlen soll, versucht in der kommenden Woche eine Runde im Bezirksamt zu klären.
Das Jugendzentrum in der Wentorfer Straße entstand vor 20 Jahren aus einer Hausbesetzung heraus. Seitdem wird es von den Jugendlichen selbst verwaltet. Es gibt keine angestellten Sozialarbeiter und ist das „einzige selbstverwaltete Jugendzentrum in ganz Norddeutschland“, wie Birgit Richter-Hoops von der GAL betont.
Nach Angaben der Betreiber kommen täglich 50 bis 100 Besucher. Sie setzen sich ins Café „Flop“ oder nutzen die vielen Beschäftigungsmöglichkeiten: Vier Bands proben im Haus, im Keller gibt es eine Werkstatt und ein Fotolabor, in den oberen Stockwerken zum Beispiel ein Antifa-Büro und einen Entspannungsraum.
Ziel sei die Erhaltung des Zent-rums in Selbstverwaltung, versichert Otto Steigleder vom Bezirksamt. Das Haus gehört der Liegenschaftsbehörde, die Saga verwaltet es und hat für die „Dach- und Fachinstandsetzung“ zu sorgen; der Bezirk finanziert mit 46.000 Mark jährlich die Betriebskosten. Sie müssen jetzt eine Lösung finden.
Die Jugendlichen haben an der Instandhaltung stets tatkräftig mitgewirkt und wollen das auch bei den anstehenden Arbeiten tun. Um ihr Haus verbessern zu können, suchen sie Spender: Haspa-Konto 10 34 22 34 10, BLZ 200 500 550.
Gernot Knödler
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