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Bildungsreise Crack

■ Drogenbeauftragte sucht in London und den Niederlanden nach Lösungen

Reisen bildet. Auch in Drogenfragen, die in Hamburg nicht unbekannt, aber noch so gänzlich ungelöst sind. Die Drogenbeauftragte des Senates, Christina Baumeister, ist nach London, Amsterdam und Rotterdam gereist, wo das Problem Crack schon Beginn der Neunziger Jahre erkannt wurde. Begleitet von den Staatsräten der Innen-, Justiz-, Sozial- und Stadtentwicklungsbehörde sowie Vertretern von Polizei, Jugendamt und Staatsanwaltschaft hat Baumeister verschiedene Projekte besucht, um sich Anregungen für Hamburg zu holen.

Hier weisen die Drogenhilfeeinrichtungen seit langem darauf hin, dass es immer mehr Crack-KonsumentInnen gibt, die mit den vorhandenen Angeboten nicht zu erreichen sind. Baumeister hofft nun, „nach einer Auswertung der Reise noch in diesem Jahr eine Ausschreibung machen zu können“. Das drängendste Problem seien in Hamburg ältere Heroinabhängige, die zusätzlich Crack nehmen.

Wie in Amsterdam und Rotterdam könnte sich Baumeister eine stark aufsuchende Arbeit vorstellen, anders als der rein anbietende Ansatz in London. „Vorstellbar wäre, dass bestehende Einrichtungen ergänzende Angebote machen“, sagt sie. Denn CrackkonsumentInnen brauchen ein Umfeld, das ihnen Ruhe gibt in dem hektischen Kreislauf aus Konsum und sofort anschließender Jagd nach neuen „Steinen“. Ruheräume, Akupunktur, Tees, Massagen wären denkbar, um die Abhängigen überhaupt ansprechbar zu machen. Möglicherweise müsste es darüber hinaus eine Einrichtung nur für Crack-KonsumentInnen geben, denn Baumeisters Erfahrungen in London haben gezeigt, dass die meist jüngeren reinen Crack-KonsumentInnen mit den Heroinabhängigen nichts zu tun haben wollen.

Für die geplante Ausschreibung hat Baumeister den Bezirk Mitte im Auge, in dem die Einrichtung eines zweiten Gesundheitsraumes, „über dessen Notwendigkeit sich eigentlich alle einig waren“, am politischen Widerstand der Bezirksversammlung gescheitert ist. san

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