piwik no script img

Doris & Angela ins Eck

Kinderschutzbund-Chef greift Kanzlergattin und CDU-Chefin für ihre autoritären Erziehungsthesen an

MAINZ ap ■ Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, ist nicht amüsiert. Er hat sowohl CDU-Chefin Angela Merkel als auch Kanzlergattin Doris Schröder-Köpf für die von ihnen initiierte Erziehungsdebatte angegriffen. Schröder-Köpf bediene Vorurteile mit ihrer Forderung nach einer Kindererziehung hin zu Sauberkeit, Anstand, Ordnung und Fleiß, sagte Hilgers. Er drohte der Bundesregierung zugleich mit neuen Klagen, sollte die Neuordnung des Familienlastenausgleichs hinter den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zurückbleiben. Er vermisse bei Schröder-Köpfs Forderungen wichtige Tugenden wie Nächstenliebe, Solidarität und Einfühlungsvermögen, sagte Hilgers. Allerdings sei klar, dass ihre Vorstellungen von der übergroßen Mehrheit geteilt würden: „Nicht bei den Eltern, aber bei denen, die bei der Erziehung von weitem zuschauen.“ Er widersprach auch Merkels Forderung nach Schuluniformen. Es sei in Ordnung, wenn sich in Bezirken mit großen sozialen Unterschieden Schüler, Eltern und Lehrer dafür entschieden, „aber Politiker haben in Deutschland nicht das Recht, allen Kindern Uniformen vorzuschreiben.“

meinung SEITE 12

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen