piwik no script img

Überfahrene Kaninchen essen

■ Jede Menge lustiger Urlaubsvorschläge für Jugendliche, Abenteuerlustige, Behin-derte, Katholiken und Frauen – vom Wochenendtrip bis zum Ferienlager ist alles dabei

Sommerferien und nichts los? Alle im Urlaub – nur ich nicht? Dem wird nun Abhilfe geschaffen: Diverse Organisationen und Reiseveranstalter bieten im Sommer ihre Dienste an und wenden sich in diesem Jahr insbesondere den kleinen Touristen zu.

So veranstaltet der Naturschutzbund vom 30. Juni bis 13. Juli und vom 14. bis 27. Juli zwei Ferienlager im Schullandheim Wulsbüttel. Erfahrungen mit der Natur und ökologisches Wissen sollen spielerisch erworben werden. Die 9 bis 13-Jährigen sollen auch mit ihren Urängsten umgehen lernen, indem sie beispielsweise im Dunkeln durch die Wälder streifen.

Der Martinsclub Bremen e.V. dagegen bietet für Jugendliche mit einer geistigen Behinderung vom 23. bis 29. Juli eine Fahrt in die Jugendherberge Wüstenwohlde an. Den Teilnehmern soll ermöglicht werden, selbständig und ohne eigene Betreuungsperson zu verreisen.

Reif für die grüne Insel? Dafür hat das katholische Dekanat was in Petto: Vom 9. bis 22. Juli gibt es eine Internationale Jugendbegegnung in Nordirland. Die Teilnehmer, die mindestens 15 Jahre alt sein müssen, sollen in Omagh zusammen mit gleichaltrigen Iren an einem Drogenpräventionsprojekt arbeiten. Auch das Vergnügen soll in Irland nicht zu kurz kommen: Kajakfahrten und Klettertouren lo-cken auf die irische Insel.

Mit viel Liebe zur norddeutschen Landschaft kündigt der Bund Deutscher Pfadfinder seine Fahrten an: Ein Wochenende in den unzugänglichen Wäldern Schleswig-Holsteins wird da vom 8. bis zum 10. Juni geboten. Das Essen wird selbst gesucht, „zum Beispiel überfahrene Kaninchen“.

Wer sich die Sonne mal so richtig auf den Pelz brennen lassen will, ist beim Bremer Jugendrotkreuz richtig aufgehoben: Vom 22. Juli bis 5. August können Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren mit dem JRK nach Südfrankreich in ein Feriencamp fahren – zum Kanufahren auf der Ardeche.

Die „Internationale“ wird in diesem Sommer bestimmt auf Korsika gesungen, denn dorthin verschlägt es die Feriengruppe der Bremer „Falken“. Einen Campingplatz am „Sandstrand unter Pinien“ wird den Teilnehmern vom 21. Juli bis zum 4. August versprochen. Aber auch bei Bremens Jungsozialisten zwischen 14 und 18 Jahren stehen Erkundungsfahrten mit der Inselbahn, Grillen, Lagerfeuer, Baden und jede Menge Spaß und Spiel hoch im Kurs.

Erwachsene müssen bei der Gestaltung ihres Sommerurlaubs auch nicht auf Hilfestellung verzichten. Dabei dominieren religiöse Veranstaltungen die Angebotspalette: Das Bildungswerk der Bremer Katholiken will den Spuren des „Gottesmannes Ansgar“ folgen und dessen Missionsstationen in Dänemark und Schweden auf einer zweiwöchigen Reise vom 26. Mai bis 9. Juni abklappern.

Frauen, die sich Besinnung, Stille und Gebet wünschen, können dies im evangelischen Frauenkloster Schwanberg bei Würzburg finden. Die Paul-Gerhard-Gemeinde Rönnebeck organisiert diesen exotischen Ausbruch aus dem Alltagsleben vom 6. bis 11. August.

Und wer es noch ein bißchen christlicher mag, wird vom Pilgerverein im Bistum Osnabrück versorgt. Der bietet vom 29. August bis 5. September eine Pilgerreise zur südfranzösischen Pilgerstätte Lourdes an. Auf dem Programm stehen: Eucharistiefeiern, Kreuzweg, tägliche Besuche der Sakramentsprozession, Krankensalbung und vieles mehr. Auch das Pilgerabzeichen ist im Preis inklusive.

PS/hey

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen