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CDU stärkt Biedenkopf

CDU-Meyer lobt sächsischen Regierungschef. Aber Kritik verstummt nicht. Nachfolge wird diskutiert

BERLIN/DRESDEN afp ■ Der wegen verschiedener Affären unter Druck geratene sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) hat am Montag die Rückendeckung der Bundes-CDU erhalten. CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer sagte nach einer Vorstandssitzung, Biedenkopf sei ein Ministerpräsident mit den „höchsten Verdiensten“. Es sei eine „groteske“ Vorstellung, dass der Dresdner Regierungschef bestechlich sei, weil er sich vier Tage auf dem Schiff eines befreundeten Unternehmers aufgehalten habe. SPD-Generalsekretär Franz Müntefering sagte dagegen, die Vorwürfe seien „dicht an der Grenze“ zu dem, was Biedenkopf „sich und seinem Land zumuten sollte“. Biedenkopf lehnte einen Rücktritt erneut ab. „Die Menschen erwarten von mir, dass ich weitermache“, sagte er im ZDF.

Biedenkopf und seine Frau Ingrid stehen seit Wochen bereits wegen einer Mietaffäre in der Kritik, laut der Biedenkopf zu wenig Miete für seine Landeswohnung bezahlt haben soll. Zu der Traumschiffaffäre sagte Biedenkopf, er sei auf dem Schiff seines „besten Freundes“ gewesen. Es sei „absurd“, dafür die Rechnung zu verlangen. Die Nachfolgediskussion in der CDU hat Biedenkopf aber selbst wieder angestoßen. Öffentlich sprach der Regierungschef gestern über personelle Überlegungungen für einen „geordneten“ Rückzug“ im Jahr 2003.

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