: Lehrer an Schulmisere schuld
■ Jeder 11. Bremer Abgänger hat keinen Abschluss
Bildungssenator Willi Lemke (SPD) hat gestern in der Bürgerschaft die Lehrer für die hohe Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss verantwortlich gemacht. „Das Durchschnittsalter der Lehrer in Bremen liegt bei 54 Jahren. Inzwischen haben sich die Ausbildungsinhalte geändert, viele wissen nicht mehr, wie es zu Hause bei ihren Schülern aussieht.“ Deshalb wolle Lemke dafür „kämpfen“, dass in Bremen demnächst mehr junges Lehrpersonal eingestellt werde. „Das werden Sie demnächst von mir noch öfters hören“, sagte er zu den Abgeordneten. Um so genannte „Sozialhilfekarrieren“ zu vermeiden, müsse man früh beginnen, Defizite in der Erziehung auszugleichen. In Bremen gibt es 200 „Totalverweigerer“ – Kinder, die nicht zur Schule gehen. Lemke: „Sie sind nicht gefordert und nicht gefördert worden.“ Auch in der Früherkennung von Legasthenie fehle es an Personal.
Laut Angaben des Senats gab es in Bremen im Schuljahr 1998/99 exakt 446 Abgänger ohne Hauptschulabschluss. Das entspricht 8,96 Prozent aller Absolventen. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 9,1 Prozent.
„Die Prävention muss schon in der Grundschule beginnen“, betonte der grüne Abgeordnete Dieter Mützelburg. Gerade hier stehe Bremen im internationalen Vergleich hinten. In Großbritannien setze die Prävention schon im dritten Lebensjahr ein. „Das ist ein vernünftiges Projekt der Regierung Blair.“ ksc
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