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stasi-forscher hubertus knabe

Indiskrete oder absurde Thesen

Hubertus Knabe ist umstritten. Am Montag veröffentlicht der Wissenschaftler sein Buch „Der diskrete Charme der DDR“, in dem er die Verstrickung von westdeutschen Journalisten und der Stasi beleuchtet. Zwei Vorabdrucke in der FAZ und der Welt haben den 42-Jährigen bereits vor das Hamburger Landgericht geführt. Es verbot Knabe die Behauptung, bei einem Artikel des ehemaligen Stern-Redakteurs Manfred Bissinger über Axel Springer habe die DDR ihre Finger im Spiel gehabt. Knabes These, die Kampagnen der Linken gegen den Axel-Springer-Verlag seien von der DDR angeheizt worden, brachten ihn den Ruf ein, ein blinder, eilfertiger Propagandist seines Verlegers zu sein. Auch mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Gauck-Behörde, stritt sich Knabe vor Gericht. Die Behörde erwirkte nach Einblick in das Manuskript 19 Änderungen. Derzeit ist Knabe Direktor der Gedenkstätte im ehemaligen Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen. Etwa 30 Journalisten will Knabe in seinem Buch enttarnt haben. Die Stasi bei der taz beleuchtete bereits Ende 1992 taz-Redakteur Wolfgang Gast in einer vierteiligen Artikelserie. Bei anderen Medien stellt sich Knabe auf weitere Klagen ein. „Ich bin gespannt, was demnächst in meinem Fax liegt.“ RGE

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