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„Rauchen tötet“

Ab 2004 muss die Tabakindustrie auf 30 bis 40 Prozent jeder EU-Zigarettenschachtel drastisch warnen

STRASSBURG/BERLIN afp ■ „Rauchen tötet“ – Abschreckung oder Nervenkitzel? Mit noch größeren Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen und strengeren Grenzwerten für Schadstoffe im Tabak will die EU den Kampf gegen das Rauchen verstärken. Ab 2004 sollen nach einer gestern vom Europaparlament verabschiedeten Richtlinie großflächige Warnungen wie „Rauchen tötet“ auf jeder Schachtel stehen. Zudem sollen irreführende Bezeichnungen wie „leicht“, „light“ oder „mild“ verboten und die Höchstwerte für Schadstoffe gesenkt werden. Damit wurde ein Kompromiss abgesegnet, den Parlament und EU-Ministerrat lange und zäh verhandelt hatten.

Mit den EU-Vorgaben soll der Höchstwert für Teer (Kondensat) im Tabak ab Januar 2004 von bisher 12 auf 10 Milligramm je Glimmstengel reduziert werden. Erstmals sollen Grenzwerte für Nikotin (1 Milligramm) und Kohlenmonoxid (10 Milligramm) eingeführt werden. Für Zigaretten, die in Länder außerhalb der Union exportiert werden, sollen diese Bestimmungen allerdings erst ab 2007 gelten. Darauf hatten einige Länder mit großer Tabakproduktion wie Griechenland bestanden.

Die drastischen Hinweise auf den Packungen müssen auf der einen Seite mindestens 30 Prozent der Fläche ausfüllen und auf der anderen sogar mindestens 40 Prozent. Neben „Rauchen tötet“ oder „verursacht Herzkrankheiten“ dürfen künftig auch abschreckende Fotos – von Raucherbeinen oder Rachenkrebs – auf den Schachteln prangen.

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