: Blechtrommeln in der Kaserne
■ Günter-Grass-Stiftung zieht in die Internationale Universität
Günter Grass hat nichts dagegen, dass die wissenschaftliche Forschungsstelle der Günter-Grass-Stiftung ihr Quartier in der „International University Bremen“ bezieht. Allerdings formulierte Grass am Dienstag Abend zwei Bedingungen. Erstens einen Eintrag ins Stammbuch: „Hier werden keine neuen Waffen produziert“. Zweitens sehe er bei einer Privat-Uni die „Gefahr einer Elite-Uni für Kinder reicher Eltern“. Alle, die es benötigen, müssten ein Stipendium bekommen: „Sonst ist das Projekt in den Sand gesetzt.“ Auch der Steuerzahler dürfe für eine Privatuni nicht aufkommen müssen. Präsident Fritz Schaumann versicherte, dass ausreichend „Stipendien und/oder Darlehen“ zur Verfügung stehen werden. Standort der Uni ist die ehemalige Grohner Kaserne in Bremen Nord, wo ab Herbst 100 bis 150 Studierende für rund 30.000 Mark pro Jahr studieren werden.
Die Stiftung wird unter anderem von Radio Bremen und dem Steidl Verlag getragen. Sie archiviert Ton- und Bildmaterial zu Grass Leben und Werk. Eine elektronische Datenbank mit den audiovisuellen Aufzeichungen ist in Arbeit. ei
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen