: Strahlenschutz kritisch
Umweltschützer warnen vor Gesundheitsrisiken durch drohende Aufweichung bei Grenzwerten
BERLIN rtr ■ Umweltschützer und Strahlenexperten haben Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) vorgeworfen, beim Strahlenschutz Interessen der Wirtschaft vor den Gesundheitsschutz zu stellen. Zudem sei zu befürchten, dass die geplante Strahlenschutznovelle im Bundesrat noch aufgeweicht werde, sagte der Strahlenbiologe Wolfgang Köhnlein. Das Umweltministerium wies die Kritik zurück.
Die zulässige Strahlendosis müsste nach neuem Wissensstand etwa um das Zehnfache gesenkt werden, so Köhnlein, der Mitglied der Strahlenschutzkommission ist. Die Novelle fuße auf einem Stand von vor 30 Jahren. IPPNW-Vorstand Ellis Huber sagte, wenn die Verordnung in dieser Fassung durch komme, „wären die gesundheitlichen Schadwirkungen stärker zu bewerten als die Risiken durch BSE“.
Die Strahlenschutznovelle hat am 14. März das Kabinett passiert und wird derzeit in den Bundesratsausschüssen beraten.
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