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Schon immer perfekt vermarktet

betr.: „In der Nachfolge der Electric-Phase von Miles Davis“, taz vom 9. 5. 01

Die Heroenbildung ist ja immer problematisch, im Jazz wie in der so genannten klassischen Musik. Trotzdem möchte ich hier anmerken, dass man das letzte Album von Miles Davies „Doo-Bop“ kaum noch als sein eigenes bezeichnen kann, ist doch als Co-Autor immer auch der Produzent Easy Mo Bee angegeben. Durch den Tod von Miles ist er wohl eher der Urheber dieser so genannten letzten Platte von Miles.

Natürlich war die Richtung, in die Miles seit seinem TUTU-Album ging, voraussehbar, irgendwann musste er praktisch die Trompete an den Nagel hängen und nur noch mit dem Sampler arbeiten. Trotzdem, hat er sich nicht schon immer perfekt vermarketet? Auch schon in seiner Bebop- und Hard-Bop-Zeit, war er immer schon der Hipster, der „Dark Prince of Jazz“. Für mich lässt sich das Scheitern eines Miles Davis leicht verschmerzen, ist er doch mit wahrer Größe gescheitert. Ein Umstand, in den die meisten Musiker nie kommen werden, weil sie, einmal ihren Stil gefunden, daran kleben bleiben, um weiterhin ihr (wenn auch schmales) Auskommen zu sichern. Vielleicht liegt auch darin die Größe und Bedeutung Miles Davis’ für den Jazz und die Musik allgemein begründet, war er doch immer schon bereit Grenzen auszuloten und sie zu überschreiten. ANDREAS HÖFLICH, Mainz

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