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Spargel schmeckt überall gleich

■ Schleswig-Holstein gehört eher zu den Zwergen unter den Anbaugebieten

In Schleswig-Holstein läuft die Spargelernte auf vollen Touren. Auf den Märkten hat der Spargel aus deutschen Anbaugebieten längst die Stangen aus Spanien und Griechenland abgelöst. Doch einen Unterschied merkt der Verbraucher nur in der Frische und im Preis. „Geschmacklich unterscheidet sich Spargel aus dem Norden nicht von dem aus anderen Anbaugebieten“, sagt Christoph Wonneberger, der Vorsitzende des Arbeitskreises Spargel im Zentralverband Gartenbau (ZVG).

Zwei Tage lang haben 24 Mitglieder dieses Arbeitskreises Spargelhöfe im Raum Lübeck besucht und mit den Erzeugern über den „König der Gemüse“ gefachsimpelt. Rund 13.000 Hektar Spargelanbaufläche gibt es in Deutschland, und das darauf angebaute Gemüse beschert den Erzeugern nach Schätzungen des ZVG einen Verkaufserlös von rund 350 Millionen Mark pro Jahr. „Damit ist der Spargel die bedeutendste Einzelkultur im deutschen Gartenbau“, sagt der Geschäftsführer der Bundesfachgruppe Gemüsebau im ZVG, Jochen Winkhoff.

Je lehmhaltiger der Boden, desto kräftiger sei der Geschmack, und auch die Sorte spiele eine Rolle, sagen die Experten. „Doch da die rund 20 gängigen Spargelsorten quer durch Deutschland angebaut werden, kann man eben nicht, wie beim Wein, am Geschmack feststellen, ob der Spargel aus Schwetzingen, Nienburg an der Weser, Füchtorf im Münsterland oder eben aus Schleswig-Holstein kommt“, sagt Winkhoff.

Die Spargelanbaufläche ist in den vergangenen 10 bis 15 Jahren kräftig gewachsen. Immer mehr Landwirte, die über geeignete leichte Böden verfügen, entdecken den Spargel als zusätzliche Einnahmequelle. Das gilt auch für Schleswig-Holstein, das mit seinen 300 Hektar Ertragsfläche allerdings zu den Zwergen unter den deutschen Anbaugebieten gehört.

Rund 1,2 Kilogramm Spargel isst, statistisch gesehen, jeder Deutsche pro Jahr. Damit liegt Deutschland europaweit im oberen Drittel. Bei der Zubereitung mögen es die meisten Deutschen klassisch. Mit Schinken oder pur, nur mit Butter übergossen, wird er am liebsten gegessen. Grünem Spargel stehen die Verbraucher im Norden wie im Süden skeptisch gegenüber, berichten die Mitglieder der Arbeitsgruppe. „Schade eigentlich“, sagt Silke Kluge, Spargelberaterin bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, „wegen seines Chlorophyllgehaltes ist der grüne Spargel nämlich noch gesünder, als der weiße.“ lno

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