: Duma beschließt Parteiengesetz
MOSKAU ap ■ Das russische Parlament hat am Donnerstagabend in zweiter Lesung ein neues Parteiengesetz beschlossen, das die Bildung politischer Gruppierungen streng reglementiert. Mit dem von der Regierung eingebrachten Gesetz soll die Zahl der Parteien in Russland beschränkt werden. Sie wären außerdem weitaus stärker auf Finanzierung durch den Staat angewiesen. Nach Ansicht von Präsident Wladimir Putin würde das Gesetz zur Herausbildung einiger weniger, starker Parteien führen. Derzeit existieren in Russland mehr als 200 Parteien und politische Gruppierungen. Kritiker werfen dem Kreml vor, er wolle mit der Vorschrift seine Kontrolle ausbauen, und argumentieren, eine staatliche Finanzierung der Parteien mache diese abhängig von der Regierung. Dem Entwurf zufolge müssen Parteien landesweit mindestens 10.000 Mitglieder haben, davon jeweils mindestens hundert in mehr als der Hälfte der 89 Provinzen. Die private Parteienfinanzierung würde stark eingeschränkt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen