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Finger weg von Kaulquappen

■ Wasser- und Laubfrösche quaken jetzt um die Wette

„Verboten, verboten, alles ist verboten, nicht dürfen kleine Kinder tun“. Dieser Sesamstraßen-Hit bewahrheitet sich mal wieder. Nicht mal das Fangen und Beobachten von Kaulquappen ist erlaubt, darauf weist der Naturschutzbund (Nabu) hin. Ebenso wie die erwachsenen Tiere steht auch der Froschnachwuchs unter Artenschutz.

Anlass für die Warunung ist der Beginn der Quak-Saison. Horchen und vorsichtig vom Teichrand gu-cken, wie der Wasserfrosch seine Schallblasen aufpustet, ist nämlich erlaubt. Die Balzrufe der Männchen sollen die Weibchen anlocken und Rivalen abschrecken, erklärt Nabu-Sprecher Bernd Quellmalz die Geräusche.

Seltener sind dagegen die ke-ckernden Konzerte der Laubfrösche zu erleben. „Dieser wesentlich kleinere, ebenfalls grüne Frosch war in Hamburg bereits ausgestorben“, erklärt Quellmalz. Die Sache mit dem Fangverbot macht also Sinn. 1988 wurde der Laubfrosch im Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook neu angesiedelt. Sein Konzert von Sonnenuntergang bis 1 Uhr nachts ist noch aus über ein Kilometer Entfernung zu hören.

Und, was tun, wenn man heimlich bereits doch eine Kaulquappe gefangen hat? „Am besten wieder da aussetzen, wo man sie her hat“, sagt Quellmalz. Kleiner Trost: Gegen Einsendung von 8 Mark in Briefmarken (NABU Hamburg, Habichtstr. 125, 22307 Hamburg) verschickt der Nabu sein Frösche & Kröten-Infopaket mit einer Bestimmungshilfe. kaj

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