: Wasteland
Horst Buchholz als halbwüchsiger Rowdy darf heute nochmal bei seinem Versuch beobachtet werden, dem Mief des Berliner 50er-Jahre-Elternhauses zu entkommen, indem er sich als Bandencheffe einen Namen macht. Mit Die Halbstarken zeichnete Georg Tressler 1956 ein düsteres Bild von den Folgen solcher Fluchtversuche. Der trotz simpler Erklärungsmus-ter interessante Einblick in die Wirtschaftswunderzeit läuft um 17 Uhr im Metropolis.
Zum vorerst letzten Mal ist heute um 18 Uhr im 3001 ein ganz anderes Jugendporträt zu sehen: Rosetta von Luc und Jean-Pierre Dardenne zeichnet seine arbeitslose Antiheldin im wahrsten Sinne trostlos. Keine Solidarität unter Subproletariern, wie im britischen Kino oft gezeigt, kann 1999 mehr die totale Isolation im Kampf um Arbeit und Ressourcen aufheben.
Ihre Kindheit in einem DDR-Dorf schildert Barbara Boy in Traumschuster. Doch so idyllisch die darin nachgezeichnete Kindheit auch scheinen mag: die Risse in der Scheinharmonie vergrößern sich stetig. Lesung heute, 20 Uhr in der Zentralbibliothek.
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