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Der Wechsel ist hellblau

■ Ole von Beust stellt sich vor, wie er CDU-Bürgermeister in Hamburg wird

Der politische Wechsel in der Hansestadt hat eine Farbe: hellblau. Hellblau sind die CDU-Plakate für den Bürgerschaftswahlkampf, die Unions-Möchtegernbürgermeister Ole von Beust ges-tern vorstellte, hellblau sind die T-Shirts seiner WahlhelferInnen, hellblau ist seine Krawatte. Denn hellblau, das wisse er aus sicherer Quelle, „wird die Modefarbe dieser Saison werden“.

Und im September, auch davon ist von Beust überzeugt, Rot und Grün verdrängen. Und zu einem Dunkelblau werden, zu dem Farbton, in dem alle amtlichen Broschüren Hamburgs gehalten sind, zum Senatsblau. „Die Stimmung ist prächtig“, sagt von Beust, „so gut wie lange nicht mehr.“ In der CDU und in der Bevölkerung herrsche „Wechselstimmung“, geradezu „greifbar“ sei diese.

Gut und gerne 800.000 Mark, ergänzt Partei-Geschäftsführer Wulf Brocke, will sich Hamburgs Union ihren hellblauen Wahlkampf kos-ten lassen. Gewinnspiele im Internet werde er bieten (www.gewinnen-mit-ole.de), hellblaue Smarts würden „für Ole“ durch die Stadt düsen „und manches mehr“. Zum größten Teil komme diese Summe direkt aus der CDU. Zum einen aus Abgaben von Abgeordneten und von denen, die neu ins Parlament wollen, und dann von „vielen, vielen kleinen Spendern“, das summiere sich eben. Und das sei ein Zeichen für „die hohe Motivation“ in der Partei: „Wir glauben daran, dass es diesmal klappt.“

Denn die CDU wisse mit zwei Pfunden zu wuchern: Mit „Inhalten natürlich“, sagt von Beust. Innere Sicherheit, Bildung, Verkehr – diese drei Themen sollen im Wahlkampf im Vordergrund stehen, drei Themen, in denen die Union mehr Kompetenz habe als die Konkurrenz. Und zum Zweiten „mit mir“.

Vor allem in der heißen Phase werde das Werben um Stimmen zum Personenwahlkampf gemacht, „ich gegen Ortwin Runde“. 3000 weitere Plakate würden dann Hamburg zieren, die einen fast landesväterlich, aber leicht kantig wirkenden Spitzenkandidaten zeigen: „Unser Bürgermeister. Ole von Beust“ lautet die Botschaft – allerdings nicht in hellblau.

Diese Plakate sind schwarz-weiß, kontrastreich und „ein biss-chen minimalistisch“, sagt der Kandidat. Wie er das wohl meint.

Sven-Michael Veit

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