: Bush landet in Spanien
Klimapolitik und Raketenabwehr begleiten US-Präsidenten auf Europareise von West nach Ost
MADRID ap/dpa ■ Zum Auftakt seiner ersten offiziellen Europareise hat US-Präsident George W. Bush gestern die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen betont. Nach seiner Ankunft in Madrid sagte er, die Europäer würden herausfinden, „dass sie in der Regierung Bush einen glaubwürdigen Freund gefunden haben“. Bush wurde am Flughafen von Außenminister Josep Piqué begrüßt. Anschließend wurde er von König Juan Carlos im Zarzuela-Palast empfangen.
Am Mittag traf der US-Präsident mit Ministerpräsident José María Aznar zusammen. Zuvor hatte es noch einmal Kritik an der Ablehnung des Kioto-Protokolls und den Plänen zum Aufbau einer nationalen Raketenabwehr gehagelt. „Es ist Zeit, von der Analyse zu Taten überzugehen“, erklärte EU-Umweltkommissarin Margot Wallström in Brüssel.
Zwei Tage vor dem EU-Gipfel in Göteborg, zu dem Bush erwartet wird, protestierten Demonstranten gegen das Treffen und die Politik der amerikanischen Regierung. Die schwedische Polizei nahm fünf Personen wegen geplanter Sabotage fest, vor dem Kongresszentrum wurden rund vierzig Aktivisten weggetragen.
Bush erklärte dazu: „Ich bin daran gewöhnt, Positionen zu erklären, mit denen einige Leute nicht übereinstimmen.“ Die positiven Beziehungen zwischen den USA und der EU sowie der Nato würden alle Meinungsverschiedenheiten überwiegen. Heute fliegt Bush zum Nato-Gipfel nach Brüssel. Dort stehen die umstrittenen Pläne für das US-Raketenabwehrsystem sowie die Lage auf dem Balkan im Mittelpunkt. Zum Abschluss der Reise wird Bush Polen besuchen und den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Slowenien treffen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen