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Mode ist ja nichts Ernstes

betr.: „Modern töten mit viel Drumherum“ von Karin Gabbert, taz vom 12. 6. 01

Ein „Modethema“ nennt es Karin Gabbert – wie könnte es bei Frauen auch anders sein, bin ich versucht zu denken. Mode, das ist ja nichts Ernstes. Vielleicht erwähnt sie deswegen auch keine anderen AutorInnen zum Thema. Schade!

Wenn heutzutage tatsächlich mehr als früher über das Spannungsfeld Militär vs. Weiblichkeit gearbeitet wird, dann wäre das doch ein zusätzlicher Grund, ausführlich darüber zu berichten!

So lese ich gerade ein Buch mit dem Titel „Militär und Geschlecht in Israel“. Es scheint erheblich aktueller und aufschlussreicher zu sein, als das rezensierte. [...] Als Habilitationsschrift von Uta Klein (Münster/Westf.) verfasst, ist „Militär und Geschlecht in Israel“ 2001 im Campus Verlag erschienen. Uta Klein verfügt über reiche innerisraelische Erfahrungen und schrieb ihre Arbeit mit der Unterstützung von Prof. Moshe Zuckermann und vielen anderen gelehrten und kundigen Menschen aus Israel, Palästina und Deutschland. Bekanntlich gibt es in Israel auch eine Wehrpflicht für Frauen.

Zuckermann sagt im Vorwort: „Uta Kleins verdienstvolle Arbeit ist darin zu sehen, dass sie sich keinem plakativen ‚Frauen‘-Paradigma verschreibt, sondern die Problemstellung von ‚Frau‘ und ‚(israelischer) Gesellschaft‘ als Problem sozio-kulturell konstruierter Geschlechterbilder und ideologisch durchsetzter Geschlechterverhältnisse begreift.“ Und später fügt er hinzu, es könne sich hier durchaus um „ein paradigmatisches Moment der gesamten israelischen Gesellschaft“ handeln, also weit über den Rahmen von Frauen-Gleichstellung und Militär hinausreichen.

[...] BARBARA HÖHFELD, Frankfurt/Main

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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