: Für Kirchen und Kinder
■ Zustimmung für kirchliches Ansinnen, aus der Kita-Finanzierung auszusteigen
Das öffentliche Stöhnen der Kirchen über sinkende Kirchensteuereinnahmen und daraus folgender Gefährdung der evangelischen Kindertageseinrichtungen (taz berichtete) wurde erhört: Allerdings nicht vom Senat, sondern von CDU, Regenbogen und Familienpower, die Verständnis für das kirchliche Ansinnen formulierten, möglichst kein Geld mehr für die hauseigenen Kitas zu bezahlen: Die CDU versprach Unterstützung bei den Verhandlungen mit dem Senat.
Rolf Harlinghausen, jugendpolitischer Sprecher der CDU, argwöhnt, dass der Senat kein Interesse an den kirchlichen Einrichtungen habe. Denn denen zahlt die Stadt zurzeit 18 Prozent weniger als anderen Trägern. Begründung dafür ist die Einnahmequelle Kirchensteuer. Außerdem sichert der Eigenanteil den Kirchen ihre pädagogische Unabhängigkeit.
Die Regenbogen-Gruppe findet: „Solange kirchliche Kindertagesstätten auch Kinder aufnehmen, die keiner oder einer anderen Religion angehören, ist nicht nachzuvollziehen, dass sie dafür grundsätzlich mehr Eigenmittel aufbringen müssen als andere freie Träger“, heißt es in einer Pressemitteilung. Sprecherin Heike Sudmann schlägt vor, die Höhe des Eigenanteils stadtteilbezogen zu regeln. Leben in einem Stadtteil viele Kirchenmitglieder, könnte der höher sein als in Gegenden, in denen weniger Kirchensteuerzahler sind.
Familienpower schließlich schlägt vor, den Eigenanteil auf zehn Prozent zu senken und die Kirchen damit um 13 Millionen Mark zu entlasten. Außerdem soll die Stadt überall dort, wo Standorte gefährdet sind, weil die Kirche sie nicht mehr halten kann, als Kooperationspartner einspringen. san
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