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Andrang beim Fonds

Die Stiftung der Wirtschaft rechnet mit 300.000 mehr Anträgen von NS-Zwangsarbeitern. Geld wird knapp: Opfer-Anwälte sollen spenden

BERLIN dpa/ap ■ Eine unerwartet große Antragsflut könnte zur Kürzung der individuellen Entschädigungszahlungen an frühere NS-Zwangsarbeiter führen. Wie Hans Otto Bräutigam von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ am Freitag berichtete, muss mit rund 1,5 Millionen Anträgen gerechnet werden, 300.000 mehr als angenommen. Der zur Verfügung stehende Gesamtbetrag bleibe bei rund zehn Milliarden Mark.

„Die Befürchtungen nehmen zu, dass wir mit dem Geld nicht auskommen“, sagte Bräutigam. Die erste Zahlung an die Opfer, ein Abschlag von mindestens 65 Prozent, sei für alle Betroffenen gesichert. Ob Kürzungen bei der zweiten Rate erforderlich seien, lasse sich erst nach Eingang aller Anträge entscheiden. Im Stiftungsgesetz sind feste Fonds für polnische, tschechische, russische, weißrussische, ukrainische und jüdische Opfer vorgesehen. Zwischen diesen Fonds ist kein Ausgleich vorgesehen, da die Ländervertreter ihren Anteil festschreiben wollten. Die Forderung an die Rechtsanwälte der Zwangsarbeiter, einen Teil ihrer Honorare zu spenden, wurde unterdessen zurückgewiesen.

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