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Protest gegen Neonazi-Demo

SIEGBURG taz ■ Etwa 150 Neonazis zogen am Samstag durch die Siegburger Innenstadt. Sie skandierten nationalsozialistische Parolen und forderten „Kriminelle Ausländer sofort ausweisen“. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften präsent, sie nahm von allen Teilnehmern die Personalien auf. Neun Demonstranten wurden vorläufig in Gewahrsam genommen. Außerdem nahm die Polizei einen bereits wegen Körperverletzung per Haftbefehl gesuchten Neonazis fest. An einer vom Bonner Friedensbüro organisierten Gegendemonstration beteiligten sich rund 100 Menschen. Anlass des Neonazi-Aufmarsches war der Übergriff einer Gruppe Jugendlicher auf drei der rechten Szene zugehörige Skinheads am Freitag vorletzter Woche, bei dem einer der Rechten schwer verletzt wurde (taz berichtete). Die mutmaßlichen Täter sind inzwischen gefasst. Wegen des Verdachts auf versuchten Totschlags erließ das Siegburger Amtsgericht Haftbefehle gegen drei Deutsche im Alter von 18 und 21 Jahren, einen 22-jährigen Türken und einen Afghanen. Der 19 Jahre alte Jugendliche saß bereits in Untersuchungshaft, weil ihm vorgeworfen wird, am 16. Juni an einer Messerstecherei am Rande einer Abitur-Feier beteiligt gewesen zu sein. Der Zustand des schwer verletzten 21-jährigen Skinheads gilt weiterhin als kritisch. In Bremen demonstrierten hunderte Menschen gegen einen Marsch von rund 150 NPD-Anhängern. PAB

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