: Höhere Beiträge für Krankenkassen
Die Beiträgssätze für die Krankenversicherungen könnten bis Jahresende auf 14 Prozent des Bruttoeinkommens steigen. Gesundheitsministerium will Reformteile vorziehen
BERLIN afp/rtr ■ Das Abrücken von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) von den geplanten Mindestbeiträgen für Krankenkassen ist von den gesetzlichen Krankenkassen scharf kritisiert worden. Ein Sprecher der Verbands der Angestellten-Krankenkassen (VdAK) bezeichnete am Montag in Siegburg den Schritt der Ministerin als „negatives politisches Signal, das den Druck auf die Beitragssätze drastisch erhöht“. Eine Sprecherin des Bundesverbands der Innungskrankenkassen (IKK) schloss sich der Kritik an. Der Vorstandsvorsitzende des Ersatzkassenverbandes, Herbert Rebscher, erwartet eine Steigerung des Beitragssatzes der Krankenkassen von 13,5 auf 14 Prozent bis zum Ende des Jahres. Schmidt hatte am Wochenende nach Kritik der Grünen ihren bisherigen Plan aufgegeben, für Krankenkassenbeiträge einen Mindestsatz von 12,5 Prozent vorzuschreiben, um eine weitere Abwanderung von Beitragszahlern aus den gesetzlichen Kassen zu den billigeren Betriebskrankenkassen (BKK) zu verlangsamen. Sprecher von Barmer und Techniker Krankenkasse forderten Alternativvorschläge des Ministeriums. Eine Sprecherin der Barmer sagte: „Der Kompromiss ist vom Tisch. Das ist schade.“ Jetzt sei der Druck auf die Beitragssätze sehr groß. Das Ministerium wies den Protest der Kassen zurück und kündigte an, verbliebene Teile der Reform könnten vorgezogen werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen