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Der Konflikt in Senegal und Guinea-Bissau

Seit Jahrzehnten kämpfen im Südteil Senegals, in der vom Rest des Landes durch Gambia getrennten Region Casamance, bewaffnete Rebellen, die Unabhängigkeit oder zumindest größere Autonomie fordern. Traditionell werden sie aus dem südlichen Nachbarland Guinea-Bissau unterstützt. Die dortige Befreiungsbewegung gegen die portugiesische Kolonialherrschaft arbeitete mit den Rebellen der „Bewegung der Demokratischen Kräfte der Casamance“ (MFDC) zusammen; nach Guinea-Bissaus Unabhängigkeit 1975 hatte die MFDC dort Basen. Mitte der 90er-Jahre aber näherte sich Guinea-Bissaus Regierung der Regierung Senegals an. 1998 wurde sie daher vom eigenen Militär gestürzt. Obwohl Guinea-Bissau inzwischen zur Demokratie zurückgekehrt ist, ordnet sich die Armee nach wie vor nur widerwillig der Staatsmacht unter und arbeitet zum Teil immer noch mit den Rebellen in der Casamance zusammen. Ihr starker Mann, Ansumane Mané, der Putschist von 1998 und wichtigste Unterstützer der MFDC, wurde im November 2000 ermordet. Jede neue Friedensinitiative ist bisher gescheitert. Ein Grund dafür ist die Spaltung der MFDC.  D.J.

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