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Lara Croft: Tomb Raider

USA 2001, Regie: Simon West; mit Angelina Jolie, Iain Glen, Daniel Craig u. a.; 105 Min.

Sind das wirklich Angelina Jolies Brüste auf dem Filmplakat? Nein, sind sie nicht. Sie haben die Möpse computertechnisch aufgeblasen - wie den ganzen Film. Das war nötig, denn schließlich wollen die kleinen Jungs vor allem diese dicken Dinger sehen, wenn sie sich vor die Kiste setzen und ihr Leben mit einem der popu-lärsten Videogames verplempern. Jetzt wird das Computerspiel-Pinup-Girl in einer Fleisch-und-Blut-Inkarnation auf der Kinoleinwand verbraten. Und Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie darf als Schatzjägerin und Abenteuer-Archäologin Lara Croft, eine Art „Indiana Jones with Tits“, rennen, ballern, springen und Ärsche treten. Selbstverständlich muss die Ein-Frau-Kampfmaschine unter der Regie von Machoactionspezialist Simon West (“Con Air“) die Welt retten, was sonst. Seit dem Tod ihres geliebten Vaters lebt Lara allein mit dem Technik-Genie Bryce, dem getreuen Butler Hilary und ihrem Super-Busen auf dem riesigen Croft-Anwesen. Eines Nachts erhält die Kämpferin eine verschlüsselte Botschaft von Daddy, in der dieser die Tochter vor der Übernahme der Weltherrschaft durch die Erleuchteten warnt, sollten die Finsterlinge in den Besitz des legendären Allsehenden Auges gelangen. Dieser außerirdische Kristall verleiht seinem Besitzer übernatürliche Kräfte. Die Teile der Wunderwaffe sind auf verschiedenen Kontinenten versteckt. Lara packt also ihre Titten zusammen und reist zunächst zu einem Grab im Dschungel von Kambodscha, wo ein Bruchstück des Auges lagern soll ... Natürlich ist der ganze Film genauso bescheuert wie die Geschichte. In den USA schütten die Kritiker kübelweise Spott und Häme auf das Lichtspiel. Hat aber nichts genutzt. „Tomb Raider“ spielte am ersten Wochenende knapp 48 Millionen Dollar ein. Das ist der zweitbeste Start eines Films in der Geschichte des Paramount-Studios. Und, was wirklich traurig ist, der beste Start eines Films mit einer weiblichen Hauptrolle.

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