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Besser beraten

■ Billstedter Projekte für ausländische Jugendliche ziehen zusammen

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) eröffnete gestern in Billstedt das Beratungszentrum für jugendliche SchulabgängerInnen ausländischer Herkunft. Zwei Beratungsprojekte, „Klaro“ für ausländische Jungen und Männer und das JugendgemeinschaftsWerk für jugendliche Aussiedler und Migranten, sind jetzt im Kreuzkirchenstieg unter einem Dach. Im nächsten Jahr soll auch das Mädchen- und Frauenprojekt „Ella“ in das zweistöckige Haus ziehen.

„Hier haben wir mehr Platz und die Miete ist billiger als in den alten Räumen“, sagt Till Kobusch, Mitarbeiter bei „Klaro“. Die AWO-Geschäftsführerin Birgit Treu forderte mehr Unterstützung für die rund 270.000 HamburgerInnen ausländischer Herkunft. „Die Arbeitslosigkeit dieser Menschen ist dreimal so hoch wie die der deutschen Arbeitnehmer.“

Horst Tietjens, wissenschaftlicher Direktor bei der Hamburger Ausländerbeauftragten, kritisierte das rigide Ausländerrecht. Insbesondere die Bevorrechtung von deutschen Arbeitssuchenden und fehlende Arbeitsgenehmigungen verhinderten den Zugang zu Ausbildungsplätzen.

Entschieden trat er dem Eindruck entgegen, ZuwanderInnen seien ungebildet: „Die Mehrheitsgesellschaft differenziert zu wenig.“ In Hamburg verlassen jedes Jahr etwa 2.700 ausländische Jugendliche die Schule, rund ein Fünftel von ihnen ohne Abschluss, ein Drittel mit Hauptschulabschluss, ein weiteres Drittel mit Realschulabschluss, und rund 15 Prozent haben das Abitur. Unter den Jugendlichen ohne Abschluss befänden sich aber viele Flüchtlinge, die kaum Deutsch lernen konnten, weil sie sich erst seit kurzem in Deutschland aufhielten, so Tietjens. asr

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