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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Deutschland schwenkt um, geht neue Wege, kehrt zurück: in den Schoss der Familie. An Stelle der Mär von der um sich greifenden Single-Gesellschaft – die allzu gerne von den Linken, wie ich leider früher auch mal einer war, verbreitet wurde – tritt die Rückbesinnung auf alte Werte, Traditionen, Prinzipien. Vater, Mutter, Kind – mehr scheint der Deutsche heute nicht zu wollen. Vielleicht doch etwas mehr: ein zweites, ein drittes Kind noch – und einige Cousinen. Der Kanzler hat’s vorgemacht, und alle fügen sich seiner Richtlinienkompetenz, folgen ihm bereitwillig, greifen das Kanzlerbeispiel auf. Und so kann man sie heute flanieren sehen im neuen Berlin, diesem Epizentrum des teutschen Trends. Sie erobern bereits die feinen Restaurants in Mitte: Familien. Heim- und Einkehr, Aus- und Einblick, Sprechen und Gehörtwerden, aber auch mal den Müll heraustragen – dieser modern-unmoderne Wunsch schlummerte lang, und jetzt bricht er sich Bahn: Deutschland, einig Familienland.

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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