Rebellen besetzen makedonische Orte

Albanische Guerilla überfällt vier Dörfer und fordert Bewohner zum Verlassen auf. USA schicken Schlichtungshelfer nach Skopje. Makedonien erhebt „Kriegssteuer“

SKOPJE ap ■ Albanische Rebellen haben vier Dörfer im Norden Makedoniens überfallen. Das staatliche Radio berichtete gestern, die Rebellen hätten die Kontrolle über Otunje, Varvara, Setloe und Brezno übernommen und deren Bewohner aufgefordert, die Gegend zu verlassen.

Ein Militärsprecher sagte, in der Nähe der Stadt Kumanovo habe es bis in die Morgenstunden Feuergefechte gegeben. Die Rebellen hätten das Feuer auf mehrere Wagen eröffnet; die makedonische Armee habe zurückgeschossen. Seit Freitag lieferten sich Armee und Rebellen am Berg Sara nahe der Grenze zum Kosovo erbitterte Gefechte.

Die US-Regierung schickt einen Sondergesandten nach Makedonien. Der im Außenministerium für europäische Fragen zuständige James Pardew soll eng mit seinem EU-Kollegen François Léotard zusammenarbeiten, sagte ein Außenamtssprecher.

Mazedonien erhebt jetzt eine „Kriegssteuer“, um das Haushaltsloch, das der Kleinkrieg gegen die Rebellen gerissen hat, teilweise zu füllen. Finanzminister Gruevski kündigte am Sonntag an, auf alle Bargeldzahlungen werde eine Sonderabgabe von 1 Prozent, im Scheck- und Überweisungsverkehr von 0,5 Prozent des Betrages erhoben.