Schiffbau: EU will gegen Korea klagen

■ Bald Entscheidung über Verfahren wegen Dumping-Preisen

Die EU-Kommission wird voraussichtlich in der kommenden Woche eine endgültige Entscheidung über das weitere Vorgehen im Schiffbau-Streit mit Südkorea treffen.

„Wir sind weiterhin mit Korea in Kontakt“, sagte der Sprecher von EU-Handelskommissar Pascal Lamy am Montag in Brüssel. „Wir gehen aber von der Basis aus, dass es eine WTO-Klage geben wird.“ Derzeit werde in Brüssel das angedrohte Verfahren vor der Welthandelsorganisation WTO wegen der Dumping-Preise koreanischer Werften vorbereitet. Die offiziell letzte Verhandlungsrunde war in der vergangenen Woche in Brüssel gescheitert.

Seit Jahren wirft die EU den Werften aus Südkorea vor, ihre Schiffe zu Preisen unter den Entstehungskosten zu verkaufen. Laut einem EU-Bericht liegen die Preise bis zu 40 Prozent darunter. Die Kommission hatte von Korea in den Verhandlungen eine Preisanhebung von durchschnittlich 15 Prozent verlangt. Die Koreaner sträuben sich aber dagegen, auch Gas- und Produktentanker in die Regelung miteinzubeziehen. Zudem schlugen sie nur eine einfache Preiserhöhung von ungefähr fünf Prozent vor.

Die Minister der 15 EU-Staaten hatten im Mai beschlossen, bis zum 30. Juni ein WTO-Verfahren anzustrengen, wenn der Streit bis dahin nicht friedlich beigelegt werden könne. dpa