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Verzweifelte Suche

betr.: „Sex hurra!“ (Tantra), taz vom 30. 6. 01, „Löffel abgeben“ (Lichtnahrungskult), taz vom 2. 7. 01

[...] Tantra ist eine „Strömung des Hinduismus und Budhismus“, allerdings keineswegs nur auf „Sex Hurra“! aus, sondern als „Abzweig“ u. a. des Buddhismus als ernst zu nehmende Religion zu verstehen. Wenn die taz hierfür schon nicht mehr die Toleranz aufbringt, so wäre doch wenigstens zu erwarten gewesen, dass der Autorin dieser Reportage der unmögliche Widerspruch eines sexistischen Buddhismus aufgefallen wäre. [...]

Was will die Autorin denn nun selber, als Teilnehmerin eines solchen Seminars? Jeder zeitkritische Bericht schreit uns die Vereinsamung und Individualisierung der Menschheit ins Gesicht. Wieso sollte die Erfahrung von permanentem Konkurrenzdruck, von Schönheitsidealen, denen Mensch hinterherrennt, von der verzweifelten Suche, nach der/dem optimalen PartnerIn nicht in einem persönlichen Prozess aufgelöst werden, den Frau/Mann, wenn er/sie will, mit anderen teilt?

[...] Ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die auf gegenseitigen Respekt und Vertrauen gehofft haben und sich nun in die Nähe einer Sekte gerückt sehen müssen. [...] SUSANNE FOELLMER, Berlin

Ich finde die bisher erschienenen Artikel über Berliner Tantra und Jasmuheen durchaus sachkundig und objektiv. Allerdings ist mir nicht klar geworden, welchen Unterschied in Bezug auf die Verblödungsart und den Verblödungsgrad es macht, ob man sich von Kohl blühende Landschaften, von Schröder soziale Gerechtigkeit, von Fischer Friedenspolitik versprechen lässt oder von Jasmuheen Ernährung durch Licht. DIETER WEHKING, Minden

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