piwik no script img

Kaum offene Stellen

Arbeitslosigkeit in Berlin und Brandenburg höher als im Vorjahr. Hauptgrund: Rückgang der Fördermaßnahmen

Der im Juni übliche Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in Berlin schwächer ausgefallen als in vergangenen Jahren. Deshalb hat sich die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7.450 auf nunmehr 265.600 erhöht, teilte das Landesarbeitsamt gestern mit. Gegenüber dem Vormonat bedeutete dies aber eine Verringerung um knapp 1.800. Die Arbeitslosenquote lag mit 15,6 Prozent um 0,2 Punkte höher als im Juni 2000, aber um 0,1 Punkt niedriger als im Mai.

Deutlich geringer als vor einem Jahr war die Jugendarbeitslosigkeit. Von den unter 25-Jährigen waren 11,2 Prozent arbeitslos gemeldet. Das waren 1,5 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Kräftig zugelegt hat dagegen die Erwerbslosigkeit von Ausländern. Hier registrierten die Arbeitsämter einen Anstieg um 2,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr auf 35,6 Prozent.

Besonders viele Arbeitslose gab es in den Büro- und Verwaltungsberufen, bei Warenhauskaufleuten, den Bau- und baunahen Berufen sowie bei Schlossern und Mechanikern und in den Sozial- und Erziehungswissenschaften. In den Dienstleistungsberufen stieg die Zahl neuer Stellen.

Insgesamt konnten die Arbeitsämter Ende Juni nur 7.500 offene Stellen anbieten, über 550 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der ABM-Beschäftigten nahm binnen zwölf Monaten um über 1.800 auf 13.100 ab. Zudem waren mit 4.000 etwa 1.000 Menschen weniger in Strukturanpassungsmaßnahmen beschäftigt. Dieser Rückgang bei den geförderten Arbeitsplätzen trug knapp zur Hälfte zur Erhöhung der Arbeitslosenzahlen bei.

In Brandenburg stiegt die Arbeitslosenzahl sogar deutlich um 9.300 gegenüber dem Vorjahr. Vor allem aus Schule, Aus- oder Weiterbildung kommende Menschen fanden keinen Arbeitsplatz. Insgesamt registrierte das Landesarbeitsamt hier knapp 228.000 Erwerbslose. DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen