bildung in china

Qualitätsoffensive

Es ist noch gar nicht so lange her, da maß man den Erfolg chinesischer Bildungspolitik an der Zahl derer, die in der Volksrepublik lesen und schreiben konnten. Beim Machtantritt der Kommunisten im Jahr 1949 waren das weniger als 20 Prozent der Erwachsenen.

Heute sind weniger als 20 Prozent der Erwachsenen Analpabeten. Ihre Zahl ist mit 135 Millionen Menschen immer noch hoch. Aber bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren liegt die Alphabetisierungsrate heute bei 97,2 Prozent. Nicht ganz so hoch ist die Zahl derer, die der 9-jährigen Schulpflicht nachkommen: 88 Prozent eines Schülerjahrgangs wechseln derzeit nach sechs Jahren Grundschule in die weiterführende Mittelschule. Vor zehn Jahren waren es nur 67 Prozent.

Inzwischen wendet sich das Land neuen Zielen zu: „Qualitative Bildung“ heißt die Parteilosung, die seit Ende der Neunzigerjahre in der Bildungspolitik den Schwerpunkt auf die Ausbildung von mehr Akademikern legt. Während die Ausgaben des Staates für das Schulwesen kaum mehr steigen, wird dagegen in Hochschulen massiv investiert. Das Ergebnis ist bislang eine Verdoppelung der Neuzulassungen von Studenten. Die Zahl lag im letzten Herbst bei 2,2 Millionen (1998: 1,08 Mio). In den nächsten Jahren soll sich die Zahl noch einmal verdoppeln.