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Senatorin fehlt Examen

Wirtschaftssenatorin von Friesen soll beim zweiten Staatsexamen geschummelt haben und fiel durch. CDU fordert Aufklärung, Grüne sprechen von Jugendsünden

Wirtschaftssenatorin Juliane Freifrau von Friesen (parteilos) ist nach ihrem Jurastudium im Examen zwei Mal wegen Betrugsverdachts durchgefallen. Gegenüber der Berliner Morgenpost räumte die von den Grünen vorgeschlagene Senatorin ein, deshalb nicht über das für viele Berufe erforderliche zweite Staatsexamen zu verfügen.

Die Grünen beurteilten die Vergehen von Friesens gestern als „Jugendsünden“. Die CDU dagegen fordert eine genaue Aufklärung des Vorgangs. „Die Geschichte kann so nicht stattgefunden haben“, sagte der Generalsekretär Ingo Schmitt.

Nach eigener Schilderung hatte von Friesen nach Abschluss des theoretischen Studiums im Referendariat als Assistentin im Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität gearbeitet. Dabei habe sie Klausuraufgaben und Lösungsmöglichkeiten entwickelt. Bei ihrem eigenen zweiten Staatsexamen 1978 sei ihr eine dieser Aufgaben gestellt worden. Bei der Auswertung ihrer schriftlichen Antwort sei die große Ähnlichkeit mit dem Lösungsweg aufgefallen. „Ich Volltrottel habe nicht gesagt, dass die Klausur von mir entworfen war“, berichtete Friesen. Das Justizprüfungsamt habe einen Betrug angenommen. Bei ihrem zweiten Anlauf ein Jahr später habe sie das Prüfungspapier in zwei Hälften gerissen und sich auf einer davon Stichpunkte für ihre Lösung notiert. Dieses Blatt habe sie auch mit abgegeben. Es sei bei der Auswertung aber als Spickzettel interpretiert worden, so dass sie erneut durch das Examen gefallen sei. Von Friesen klagte. „Die Richter entschieden gegen mich.“ DPA

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