piwik no script img

Aus dem Keller gegen Rechts

■ „HipHop kennt keine Grenzen“: Nachwuchs-Open Air im Schanzenpark

Wenn MCs auf einigen der diesjährigen HipHop-Festivals mit entschlossenem Blick zum Widerstand gegen Rechts aufriefen, stand ihnen die Menge als Unterstützerin dieser Botschaft geeint zur Seite. Tausendfach streckten sich dann die geballten Fäuste, hörte man zustimmende Rufe. Ein überwältigendes Zeichen, faschistoider Intoleranz entgegentreten zu wollen.

Ein Zeichen, wie es jetzt auch die Veranstalter des Open Airs „Hip-Hop kennt keine Grenzen“ im Schanzenpark setzen wollen. Dabei soll das bloße Wider durch einen Aufruf zu Toleranz und Demokratie unterstützt werden – und stark machen gegen Fremdenhass. Nicht nur Lippenbekenntnisse sollen diesen Appell mittragen: Auch zahlreiche Projekte aus Hamburger Jugendzentren sind beteiligt: Deren BesucherInnen waren aufgerufen, sich in Aktion und Kunst mit dem Thema Rechtsradikalismus auseinanderzusetzen; die Ergebnisse werden – neben der Fotoausstellung Das Fremde und das Eigene – auf der Bühne zu sehen sein: Die Resonanz auf die Einladung der Jugendhäuser war derart zahlreich, dass den größtenteils unbekannten Nachwuchstalenten des lokalen Rap und Breakdance, darunter Santa Fu, Kellercamp Girls und Fraktion 2, im Nachmittagsprogramm nur jeweils fünfzehn Minuten Zeit bleibt.

Ali Osman Arici ist einer dieser Rapper. Im Haus der Jugend Eidelstedt organisiert er HipHop-Workshops, feilt an eigenen Texten oder präsentiert mit seinem DJ The Dan neueste Tracks. „HipHop“, sagt der 19-Jährige, der als DAS O?MAN ALI auftreten wird, „ist eine Nationalität. Ein Interesse, das verbindet. Man spiegelt in seinen Texten das, was man erlebt hat, beziehungsweise das, was man nicht erleben will.“ Neben Gästen aus anderen Bundesländern unterstützen auch die ungleich bekannteren Sleepwalker feat. Hamburg City Allstars mit ihrem Auftritt die Veranstaltung. Manuel Weber

heute, 15–22 Uhr, Sternschanzenpark, Eintritt frei

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen