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Jungfrauentest in der Türkei

ANKARA ap/dpa/taz ■ In der Türkei sollen Schülerinnen medizinischer Oberschulen unter bestimmten Voraussetzungen künftig wieder auf ihre Jungfräulichkeit untersucht werden können. Nach Berichten türkischer Zeitungen vom Montag erließ Gesundheitsminister Osman Durmus eine entsprechende Anordnung. In der türkischen Öffentlichkeit wird die Entscheidung scharf kritisiert. Die Gewerkschaft für Bildung und Kultur forderte den sofortigen Rücktritt des Ministers. Die früher in der Türkei übliche Praxis ist offiziell seit zwei Jahren verboten, nachdem mehrere junge Frauen aus Scham und Angst Selbstmord begangen hatten. Der der rechtsextremen Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) angehörende Durmus geriet bereits nach dem Erdbeben in der Türkei, im August 1999, in die Schlagzeilen, als er verhindern wollte, dass von Griechen für die Erdbebenopfer zur Verfügung gestelltes Blut verwendet werde.

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