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Der Spaß kann weitergehen

Boxerin Regina Halmich verteidigt mit Mühe zum 23. Mal ihren Weltmeistertitel

AACHEN dpa ■ Nach der 23. Verteidigung ihres WM-Titels kam die Profiboxerin Regina Halmich sichtlich gezeichnet mit tiefen Augenringen aus ihrer Kabine. Diesmal konnte sie nur einen knappen und hart umkämpften Punktsieg nach zehn Runden gegen die Ukrainerin Alina Schaternikowa verbuchen. „Mein Trainer hat mir versichert, wenn der Kampf in der Ukraine stattgefunden hätte, wäre ich Weltmeisterin geworden“, meinte die unterlegene Herausforderin.

Die alte und neue Titelträgerin im Junior-Fliegengewicht sah dies ein wenig anders. „Ganz ehrlich, so eng fand ich den Kampf nicht“, betonte Halmich. Den Heimvorteil wollte die 24 Jahre alte Karlsruherin, die ungewöhnlich viele Treffer einstecken musste, nach dem knappen Richterspruch (97:95, 98:96, 96:94) auch nicht gelten lassen. „Lokalmatadorin bin ich nicht. Das hier ist neutraler Boden“, sagte Halmich.

Der Fight entwickelte sich von Beginn an zu einem spannenden Schlagabtausch, in dem die Deutsche das Geschehen von der Ringmitte zu kontrollieren versuchte. Doch Schaternikowa, die der Weltmeisterin im vergangenen Dezember mit 1:2 Richterstimmen schon einmal nur knapp unterlegen war, hielt den Angriffen nicht nur stand, sondern initiierte selbst wirkungsvolle Gegenangriffe. Nach der fünften Runde kehrte Halmich mit einem Cut unter dem rechten Auge in ihre Ecke zurück.

„Mir gehen die Gegnerinnen nicht aus, es gibt noch Herausforderungen. Ich habe noch Spaß und es rentiert sich auch“, sagte die Karlsruherin nach dem WM-Kampf. Die Börse für die erfolgreiche Faustkämpferin dürfte sich im oberen fünfstelligen Bereich bewegen.

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