Gefechte in Makedonien

Albanische Rebellen und makedonische Armee kämpfen in der Nähe Tetovos. Festgefahrene Gespräche über Verfassungsänderung werden heute fortgesetzt

SKOPJE dpa/ap ■ Die albanischen Rebellen und die makedonische Armee haben sich gestern in der Nähe von Tetovo erneut schwere Gefechte geliefert. Es handele sich um die schwersten Kämpfe seit Beginn des Waffenstillstands am 5. Juli, so ein Militärsprecher. Die UÇK habe von den unter der Kontrolle der Rebellen stehenden Dörfern Sipkovica und Gajre aus auf Armeestellungen geschossen. Die Armee habe lediglich auf „Provokationen der Albaner“ regiert. Bereits am Samstag haben die Konfliktparteien ihre kontroversen Vorstellungen über die Mittel zur Beilegung des Konflikts und zur Lösung der politischen Krise bekräftigt. Für den makedonischen Innenminister Ljube Boškovski ist die Zerschlagung der „albanischen terroristischen Banden“ die Voraussetzung für einen politischen Dialog. Makedonien wünsche einen gerechten Frieden, werde aber „Ultimaten und eine koloniale Politik“ nicht akzeptieren, so Boškovski. Die Erklärung des Innenministers wurde in Skopje als deutliche Ablehnung der Forderungen von EU und Nato gedeutet, die sich für eine Verfassungsänderung zu Gunsten der albanischen Minderheit einsetzen.

Die UÇK sei zu direkten Verhandlungen mit den makedonischen Behörden bereit, sagte ihr politischer Führer Ahmeti. Die bewaffneten Albaner würden ihre Waffen jedoch erst dann niederlegen, wenn alle ihre „gerechten“ Forderungen erfüllt seien. Die Gespräche sollen heute fortgesetzt werden.

Die G-8-Staaten forderten als Voraussetzung für eine Entspannung erneut eine politische Einigung. Sie stellten eine Geberkonferenz in Aussicht, sollte es einen dauerhaften Frieden geben. Für den Fall hat auch die Nato hat ihren Einsatz zugesagt.