Fremde Federn

■ CDU kritisiert Wissenschafts-Haushalt und macht Versprechungen

„Abfall für Gold verkaufen“ nannte Roland Salchow, hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, den Haushalt, den Wissenschaftssenatorin Krista Sager (GAL) am Montag als „Gewinnerin der Haushaltsberatungen“ vorgestellt hatte. Denn dessen Steigerungsrate von 3,8 Prozent, „beruht maßgeblich auf Bauinvestitionen der Hochschulen, die zur Hälfte vom Bund getragen werden“, sagt Salchow und nennt das „Schmücken mit fremden Federn“.

Jahrelang hätten die Hochschulen gespart und sich auf die Haushalte 2001 und 2002 vertrösten lassen. Weil aber noch nicht alle Vorgaben des Senats erfüllt seien, würde weiter gekürzt, allein 14 Millionen Mark im Jahre 2002. Und deshalb würden ganze Themenbereiche an den Fachbereichen gestrichen. Als Beispiele führte Salchow Ägyptologie an – eine Stelle, die seit 1995 zur Streichung vorgesehen ist – und den im Zorn über die Sparpolitik scheidenden Professor für Philosophiegeschichte Wolfgang Bartuschat.

Salchow verspricht: Würde er nach der Wahl Wissenschaftssenator, gebe es mehr Geld für Forschung und Wissenschaft. Wieviel? „Das kann ich noch nicht sagen.“ Derweil stellte sich die Konferenz der Präsidenten und Rektoren der Hamburger Hochschulen hinter Sager und verwahrte sich „gegen die Instrumentalisierung ihrer Initiativen zur Verbesserung der Ausstattung für Forschung und Lehre zu Wahlkampfzwecken“.

Salchow kritisierte außerdem erneut das Krisenmanagement von Krista Sager im Hinblick auf die Vorfälle in der Herzchirurgie des UKE. Er habe „erhebliche Zweifel, ob Frau Sager ihrer Aufsichtspflicht angemessen nachgekommen“ sei. Heute befasst sich der Wissenschaftsauschuss erneut mit dem Thema. Dabei wird es wohl auch um die Haftungsfrage gehen und darum, ob nicht zu kalkulierende Forderungen auf das UKE zukommen. Die CDU will aus diesem Grunde die Verselbständigung des UKE und das Strukturgesetz stoppen. Sandra Wilsdorf