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Botschafter wird nicht verhaftet

JERUSALEM ap/dpa ■ Trotz des Eingeständnisses von Folterungen wird der umstrittene neue israelische Botschafter in Dänemark seinen Posten in Kopenhagen am 1. August antreten. Das teilte die israelische Regierung am Mittwoch mit. Der designierte Botschafter Carmi Gillon hatte im letzten Monat zugegeben, während seiner Zeit als Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Beth die Folterung arabischer Gefangener angeordnet zu haben. Daraufhin hatte der dänische Justizminister Frank Jensen am Dienstag angedeutet, dass Gillon nach seiner Einreise wegen Verletzung der UN-Anti-Folter-Konvention verhaftet und vor Gericht gestellt werden könnte. In einer Erklärung sagte Jensen jetzt aber, Gillon könne einreisen, da ihm wegen seiner diplomatischen Immunität kein Prozess gemacht werden könne. Die israelische Regierung lehnte es ab, einen anderen Diplomaten zu benennen. Ein dänischer Abgeordneter und mehrere Menschenrechtsorganisationen kündigten aber an, Gillon verklagen zu wollen.

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