Ringen um Friedensplan

Status der albanischen Sprache bleibt in Mazedonien umstritten. Internationale Vermittler legen neuen Vorschlag vor. Zwei Mazedonier bei Explosion getötet

SKOPJE dpa ■ Die Konfliktparteien in Mazedonien haben gestern ihre Friedensgespräche ohne Anzeichen für einen schnellen Kompromiss über die Rechte der albanischen Volksgruppe fortgesetzt. Führende Politiker der slawischen Mazedonier und der Albaner trafen sich im Süden des Landes am Ohrid-See mit den internationalen Vermittlern, François Léotard (EU) und James Pardew (USA). Aus den Delegationen hieß es, Hauptstreitpunkt in den Gesprächen über den Reformplan, der den blutigen Konflikt beenden soll, bleibe der amtliche Status der albanischen Sprache.

Ein Diplomat sagte, es werde zusätzlicher Druck ausgeübt. „Das Sprachenproblem muss heute gelöst werden.“ Auch die albanischen Unterhändler wurden aufgefordert, ihre starre Haltung aufzugeben.

Aus Delegationskreisen hieß es, die albanischen Politiker hätten die Gespräche am Samstag aus Verärgerung über neue Kompromissforderungen beinahe abgebrochen. Nach dem neuen Vorschlag der internationalen Vermittler soll Mazedonisch erste Amtssprache bleiben und für die internationale Kommunikation genutzt werden. Das Albanische solle den Status einer offiziellen Sprache bekommen, die auch im Parlament benutzt werden darf. Zweiter Streitpunkt ist die Bildung einer lokalen Polizeitruppe in mehrheitlich von Albanern bewohnten Gebieten.

Unterdessen wurde die Waffenruhe auch gestern weitgehend eingehalten. Zwei Mazedonier wurden jedoch bei einer Minenexplosion getötet. Ein Polizeisprecher in Skopje sagte, die Opfer seien bei dem Ort Rotaje in einem Auto unterwegs gewesen. Die Polizeikräfte machten Albanerrebellen verantwortlich.

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